Mein Auslandspraktikum: Wie ich zwischen Heimweh und neuen Herausforderungen wuchs

Mein Name ist Aya Bashiti, ich komme aus Jordanien und absolvierte in Chemnitz im Rahmen meines Studiums ein Pflichtpraktikum. Vor meinem Umzug nach Chemnitz war ich an der Johannes Gutenberg-Universität in Germersheim, wo ich zusammen mit meiner besten Freundin lebte. Die Tage dort waren wie ein kleines Paradies, wir lachten, kochten zusammen, haben ein bisschen gelernt und verbrachten jede freie Minute miteinander. Dadurch verspürte ich wenig Heimweh.

Heimat im Büro

Doch dann kam der Umzug nach Chemnitz für mein Praktikum bei SprachUnion. Die Stadt war fremd und plötzlich fühlte ich mich unglaublich allein. Aber bald stellte ich fest, dass mein Arbeitsplatz bei SprachUnion der einzige Ort war, an dem ich mich wirklich wohlfühlte. Hier fand ich Menschen, die mich ablenkten und mir halfen, die Einsamkeit in meiner leeren Wohnung zu vergessen. Mit der Zeit wurde das herzliche Team zu meiner kleinen Familie und es war, als ob mein neues Zuhause nicht mehr mein Zimmer, sondern mein Schreibtisch bei der Arbeit war.

Die Arbeit bei SprachUnion

Mein Praktikum begann im April 2024 und dauerte bis September 2024. Ich arbeitete in verschiedenen Bereichen; ÜbersetzungKorrekturlesen, Vorbereitung von Sprachkursen und Kundenbetreuung. Besonders spannend war die Einarbeitung in neue Software wie Projetex oder SDL Trados Studio. Trotz anfänglicher Herausforderungen konnte ich dank der Hilfe meiner Kolleginnen und Kollegen schnell dazulernen.

Besonders spannend war ein Übersetzungsprojekt, bei dem ich eine App zur CO2-Reduzierung vom Englischen ins Arabische übersetzte. Dabei lernte ich den Umgang mit der Übersetzungsmanagementsoftware Trados und vertiefte mein Wissen über Umweltterminologie. Außerdem erhielt ich wertvolles Feedback, das mir half, meine Fähigkeiten weiter zu verbessern.

Die Bearbeitung einer Broschüre, die von Deutsch nach Arabisch übersetzt wurde, war ein weiteres interessantes Projekt für mich.

Zusätzlich war die Vorbereitung von Sprachkursen ein wichtiger Teil meiner Arbeit. Ich erstellte Mappen für die Teilnehmer und bereitete Zertifikate vor, Das machte mir Spaß und rundete meine Aufgaben ab.

Insgesamt war mein Praktikum bei SprachUnion eine wertvolle Erfahrung. Ich habe viel gelernt und meine Fähigkeiten erweitert.

Sprachliche und fachliche Herausforderungen

Die größte Herausforderung war die Anpassung an den sächsischen Dialekt. Auch wenn mein Hochdeutsch gut war, war der lokale Dialekt anfangs für mich schwer verständlich. Doch mit Geduld und Unterstützung meiner Kolleg:innen wurde auch das immer besser.

Ein weiteres Abenteuer war, mich daran zu gewöhnen, viele Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Als Perfektionistin nahm ich mir normalerweise viel Zeit für jede einzelne Aufgabe. Es war fast so, als ob ich jedes Projekt zu einem kleinen Meisterwerk machen wollte. Aber im Laufe der Zeit lernte ich, dass es bei der Arbeit nicht immer um Perfektion geht. Heute kann ich mit einem Schmunzeln sagen, dass ich zwar immer noch gerne mein Bestes gebe, aber nicht mehr Stunden damit verbringe, ob jede Zeile des Textes perfekt ausgerichtet ist. Manchmal muss man eben einfach akzeptieren, dass “gut genug” auch sehr gut ist!

Mein Fazit

Das Praktikum bei SprachUnion war eine wertvolle Erfahrung für mich. Ich konnte nicht nur meine fachlichen Kenntnisse erweitern, sondern auch persönlich wachsen.

Mein Studium an der Uni vermittelte mir Grundlagen in Übersetzungstheorie, Terminologie-Management und allgemeinen Kommunikationsstrategien. Bei SprachUnion konnte ich diese Theorien direkt anwenden. Diese praktische Erfahrung hat mir gezeigt, wie vielseitig die Arbeit ist. Zudem habe ich wichtige Fähigkeiten in Zeitmanagement, Teamarbeit und Kundenkommunikation entwickelt.

Ich bin sehr dankbar für diese Zeit und kann jedem, der im Bereich Übersetzung arbeiten möchte, ein Praktikum bei SprachUnion empfehlen!