Seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind etwa 967.000 Geflüchtete in Deutschland registriert worden. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Für einen längerfristigen Aufenthalt sowie den Zugang zu Arbeitsmarkt und Bildungswesen müssen in Deutschland etliche bürokratische Hürden genommen werden. Dafür ist die beglaubigte Übersetzung bestimmter Dokumente unerlässlich. Viele Kommunen und Einrichtungen bieten mit Veranstaltungen und Beratungen Hilfe für die Geflüchteten an, bei denen Dolmetschende zum Einsatz kommen.
Welche Dokumente müssen/sollten beglaubigt übersetzt werden?
Die ukrainische Sprache nutzt das kyrillische Schriftsystem. Das erhöht die Schwierigkeiten für deutsche Behörden zusätzlich zur rein sprachlichen Barriere, was professionelle Übersetzungen unerlässlich macht. Ukrainische Inlandspässe müssen zumindest in lateinische Schrift umgeschrieben werden, andere für die Aufenthaltsgenehmigung wichtige Dokumente wie Geburtsurkunden müssen beglaubigt übersetzt werden. Dokumente wie Abschlusszeugnisse, Fächeraufstellungen oder Notenlisten werden häufig in deutscher Übersetzung benötigt, um in Deutschland einer Arbeit nachgehen zu können. Wenn die Dokumente bei Behörden vorgelegt werden, ist zudem häufig eine amtliche Beglaubigung nötig, die ausschließlich von vereidigten ÜbersetzerInnen erstellt werden kann.
Hilfe in Kommunen und Einrichtungen
Der Löwenanteil der Erstversorgung und der Integrationsarbeit wird von den Kommunen übernommen. SprachdienstleisterInnen unterstützen auch hier mit professionellen Übersetzungen von Hausordnungen in Flüchtlingsunterkünften, Willkommens- und Informationsschreiben von Städten und Gemeinden sowie Guides zur Erstorientierung. Bei Begrüßungs- und Informationsveranstaltungen für die geflüchteten UkrainerInnen in den Kommunen treten weitere Verständigungsprobleme auf: Die Geflüchteten sprechen meist kein Deutsch (oder Englisch) und die AnsprechpartnerInnen der Kommune kein Ukrainisch. Hier kommen professionelle DolmetscherInnen zum Einsatz. Die Dolmetschenden stehen vor der Herausforderung, in zwei Richtungen (Ukrainisch-Deutsch, Deutsch-Ukrainisch) zu vermitteln und dabei sehr flexibel zwischen verschiedenen Situationen wechseln zu müssen.
Ob bei beglaubigten Übersetzungen oder Dolmetscher-Einsätzen sind Sprachdienstleistungen sowohl auf der Seite der Geflüchteten als auch auf Seite der helfenden Kommunen in der momentanen Situation sehr wichtig. Engagierte ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen unterstützen mit ihrer Arbeit Betroffene sowie Helfende und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag für eine gelungene Integration.